Achtsame Auszeiten und Inseln der Ruhe kannst du auch im Alltag finden. Hierfür bedarf es gar nicht an zusätzlicher Zeit, sondern du kannst Achtsamkeit in deinen alltäglichen Tätigkeiten kultivieren und dir somit innere Ruhe und Gelassenheit schenken.

Achtsamkeit zu üben bedeutet nicht nur in der Meditationshaltung zu sitzen und für zehn Minuten den Atem zu beobachten. Bei einer solchen Atemmeditation spricht man im Achtsamkeitstraining von den formalen Kernübungen. Dazu gehören auch Yoga und die Körpermeditation – auch bekannt als Bodyscan. Neben diesen formalen Übungen, für die wir uns extra Zeit nehmen müssen, um eben die Yogamatte auszurollen oder das Meditationskissen hervorzuholen, gibt es aber auch noch Achtsamkeitsübungen, die wir wunderbar in unseren Alltag integrieren können. Dabei spricht man von den informellen Achtsamkeitsübungen

Alltägliche Tätigkeiten als achtsame Übung

Diese alltäglichen Tätigkeiten sind zum Beispiel: Duschen, Zähne putzen, kochen, essen oder zum Bus oder zur Bahn gehen. All die Dinge, die wir sonst auch tun, aber mit dem Unterschied, diese ganz achtsam auszuführen. Wir richten unsere Aufmerksamkeit dabei bewusst auf die Tätigkeit. Beim Essen bewusst kauen und die Gerüche und den Geschmack wahrnehmen. Oder beim Weg zur Bahn bewusst gehen, den Körper spüren, die Umgebung wahrnehmen und den Geräuschen lauschen. Dabei die Aufmerksamkeit wertfrei auf den Moment lenken und alle anderen Gedanken loslassen – und auch mal das Handy aus der Hand legen. 😉

Sich in Achtsamkeit üben, um durch den Fokus auf den gegenwärtigen Moment nach und nach mehr innere Ruhe und Gelassenheit zu erlangen, bedeutet somit nicht nur zu meditieren. Es sind vor allem die alltäglichen Dinge. Diese können wir üben achtsam auszuführen, um uns dadurch Ruhe zu schenken und das Gedankenkarussell langsamer drehen zu lassen.

Finde deine achtsame Routine 

Meine Erfahrung nach hat es sich für mich bewährt, einmal am Tag für fünf bis fünfzehn Minuten eine Atemmeditation zu machen. Meine liebste Zeit ist hierfür am Morgen nach dem Aufstehen, wenn draußen die Sonne aufgeht, es noch still ist und langsam die Natur und Tiere aufwachen. Auf meinem YouTube Kanal findest du eine von mir geführte Meditation für den Morgen, die hierfür passend ist, um dir Ruhe und Kraft für den Tag zu schenken.

Und dann sind es die Tätigkeiten im Alltag, die ich nutze, um mich in Achtsamkeit zu üben. Nicht jeden Tag sind es dieselben, sondern hier bin ich spielerisch und wechsle je nach Befinden. Mal ist es das achtsame Kochen, mal der achtsame Weg vom Auto zum Yogastudio, mal der achtsame Kaffee am Mittag.

Finde für dich auch eine Meditationsroutine, z.B. wie ich am Morgen oder vielleicht am Abend vor dem Schlafengehen. Und probiere aus, welche Tätigkeiten du im Alltag achtsam ausführen möchtest.

Damit kannst du auch deinen achtsamen Weg zu mehr Ruhe, Vertrauen, Gelassenheit und inneren Stärke finden.

Hier sind meine liebsten informellen Achtsamkeitsübungen für den Alltag. Probiere dich aus und schaue, welche dieser Tätigkeiten sich passend für dich anfühlen:

  • Achtsam Duschen: Spüre das Wasser auf der Haut und nimm die Temperatur wahr. Lenke deine Aufmerksamkeit bewusst auf den Körper und lass die Gedanken an den bevorstehenden oder zurückliegenden Tag los. Genieße diesen Moment ganz für dich.
  • Achtsam Kaffee trinken: Nimm bewusst den Duft und den Geschmack wahr. Spüre die Wärme und nimm zwischen dem Trinken tiefe Atemzüge. Entspanne dabei auch deinen ganzen Körper und lass die Gedanken für einen Moment zur Ruhe kommen.
  • Achtsam Warten: Nutze das Warten in der Supermarktschlange oder im Wartezimmer für bewusste Atemzüge, um dir so einen Moment der Ruhe zu schenken.
  • Achtsam Gehen: Beim Weg zum Bus oder zur Bahn nimm deine Schritte bewusst wahr. Spüre deinen Körper und die Bewegung. Nimm die Umgebung und die Geräusche wahr und vielleicht kannst du etwas entdecken, was dir vorher so noch nicht aufgefallen ist.
  • Achtsam kochen: Nimm beim Zubereiten des Essens die Nahrungsmittel bewusst wahr. Welche Farben siehst du und was kannst du vor allem beim Anbraten oder Anrösten riechen?

Ich wünsche dir viel Freude beim Ausprobieren und beim Finden deiner achtsamen Routine für den Alltag.

Be happy & Namasté! Deine Steffi

Foto von Sage Friedman auf Unsplash