Stelle dir vor, wie es wäre, wenn du trotz dem alltäglichen Chaos gelassen bleiben könntest. Du bleibst gelassen und innerlich ruhig trotz Berufsverkehr, laute Baustellen, streitende Nachbarn, nerviger Chef, schreiende Kinder. Eine gelassenere innere Haltung kann jeder von uns lernen.
Dies bedeutet aber nicht, dass man diesen Situationen aus dem Weg geht und vermeidet. Vielmehr geht es darum, die schwierigen und schönen Situationen wahrzunehmen und mit einer Einstellung oder auch Haltung der innerlichen Ausgeglichenheit zu betrachten.
Um gelassener und innerlich ruhiger zu werden kann Achtsamkeitstraining helfen. Dabei bedarf es aber an Übung, denn leider stellt sich Achtsamkeit und damit die Gelassenheit nicht von jetzt auf gleich ein.
Das Üben in Achtsamkeit kann man dabei wunderbar mit dem Muskeltraining vergleichen: Je öfters man seine Muskeln trainiert, desto kräftiger werden diese. Und genau so verhält es sich mit der Achtsamkeit. Je öfter man übt, desto achtsamer kann man werden.
Und je achtsamer und bewusster man lebt, desto gelassener wirst du.
Wie finde ich nun innere Ruhe und Gelassenheit?
Es gibt dafür zahlreiche verschiedene Übungen bzw. Meditationen. Diese helfen dir in stressigen und nervenaufreibenden Situation ruhiger zu werden und gelassener zu bleiben. Denn du hast sicherlich auch schon die Erfahrung gemacht, dass jede friedliche Stimmung auf einen Schlag vorbei sein kann. Deine Gedanken sind negativ, deine Stimmung sinkt und du bist wütend, traurig oder sogar voller Hass. Neben den Meditationen ist dabei auch die folgende 3-Schritte-Gedankenübung zur Bewusstwerdung sehr hilfreich:
Der erste Schritt zu Besserung ist zunächst einmal das Wahrnehmen dieser Gedanken. Beobachte diese und benennen sie, wie z.B. Hass, Traurigkeit oder Wut. Denn wenn du diese wahrnimmst, dann hast du auch die Möglichkeit der Wahl. Du kannst wählen, ob du diese negativen Gedanken weiterhin haben möchtest oder ob du stattdessen lieber positive Gedanken in dein Leben lässt. Du hast die Wahl. Du hast die Wahl zwischen Wut und Angst oder Liebe. Und ich empfehle dir natürlich: Wähle Liebe. Denn Liebe lässt Fülle in dein Leben. Liebe lässt positive Gedanken zu. Liebe lässt Freude und Glück in dein Leben.
Im zweiten Schritt fragst du dich: Was würde die Liebe tun? Was würde die Liebe in dieser Situation machen, die dich nervt, stört und aufregt?
Und wenn du weißt, was zu tun ist, dann tue es! Das ist der dritte und letzte Schritt. Tue das, was die Liebe machen würde.
Übungen für mehr innere Ruhe und Gelassenheit
Die nun folgenden Übungen helfen dir, mehr Achtsamkeit und Gelassenheit in dein Leben zu bringen. Vielleicht kannst du schon nach einmal Üben eine innere Ruhe spüren. Und je öfters du diese wiederholst, desto mehr wird diese innere Ruhe und die Empfindungen dabei zur Gewohnheit. Durch diese Gewohnheit vernetzt sich im Übrigen dein Gehirn neu. In deinem Gehirn werden die neuen Informationen der inneren Ruhe und Gelassenheit verankert. Und somit stellt sich nach einer gewissen Zeit des Übens mehr und mehr innere Ruhe und Gelassenheit bei dir ein, sodass du auch in den alltäglichen Stürmen deines Lebens gelassen bleiben kannst.
1) 5 Minuten Meditation für innere Ruhe und Gelassenheit
Diese von mir geführte Mini-Meditation ist genau richtig für zwischendurch und um deinen Körper und Geist zur Ruhe kommen zu lassen.
2) Atemmeditation
Der Klassiker unter den Achtsamkeitsmeditationen ist die Beobachtung des Atems. Eine Anleitung findest du hier.
3) SA TA NA MA – Meditation
Diese Meditation stärkt deine Konzentration und Ausgeglichenheit. Du setzt dich in eine für dich bequeme Meditationshaltung und schließt deine Augen. Die vier Silben Sa, Ta, Na, Ma sagst du zu dir im Stillen und dabei berührst du beidhändig mit dem Daumen die anderen vier Finger:
- Daumen an Zeigefinger. Dabei sagst du Sa.
- Daumen an Mittelfinger. Dabei sagst du Ta.
- Daumen an Ringfinger. Dabei sagst du Na.
- Daumen an kleinen Finger. Dabei sagst du Ma.
Diese Sequenz wiederholst du mindestens sechsmal oder bis du spürst, wie du ruhiger wirst. Die vier Silben Sa, Ta, Na, Ma bedeuten im Übrigen „Geburt“, „Leben“, „Zerstörung“ und „Erneuerung“.
Versuche mindesten einer dieser Übungen regelmäßig jeden Tag zu machen. Falls du noch nicht so viel Erfahrung im Meditieren hast, dann starte mit 3 bis 5 Minuten. Das ist vollkommen ausreichend. Hier findest du übrigens meinen 5-Schritte-Plan zum Meditieren.
Und dann beobachte, ob sich an deiner inneren Haltung etwas verändert und du gelassener, ausgeglichener und ruhiger geworden bist.
Bild: Aurélien – Designatic auf Unsplash