Heute gibt es wieder ein kleines 1×1 der Asanapraxis mit dem Tänzer. Im Sanskrit wird diese Haltung Natarajasana genannt. Diese kräftigt die Beinmuskulatur, öffnet den Brustkorb und schenkt Harmonie. Erfahre im Beitrag alle Wirkungen dieser Yoga Position und wie sie Schritt für Schritt ausgeführt wird.

Die Yoga Übung Tänzer

Natarajasana setz sich aus den Sanskrit Begriffen Nata = Tänzer, Raja = König und Asana = Haltung zusammen. Nataraja ist ein Name Shivas und diese anmutige Yogahaltung ist ihm als Herrn des Tanzes gewidmet. Der Legende nach tanzt Shiva in seinem zu Hause auf dem Berg Kailasa im Himalaja und in seinem südlichen Wohnort, dem Tempel von Chidambaram. Er ist somit nicht nur Gott der Stille, des Todes und der Zerstörung, sondern auch des Tanzes. Viele indische Skulpturen und Statuen sind durch diese Asana inspiriert worden und zeigen Shiva als Herrn des Tanzes.

Positive Wirkung des Tänzers

Der Tänzer praktiziere ich selbst sehr gerne, um meine Stabilität und Balance zu stärken. Dabei fühle ich mich ganz bei mir, bin fokussiert und spüre eine innere Ruhe. Und genau diese Wirkung kann ich auch danach an mir wahrnehmen: mehr Ruhe, Stabilität und Ausgeglichenheit. Natarajasana ist eine Asana, die herausfordernd ist, da sie ein gutes Gleichgewicht, starke Beine und Beweglichkeit erfordert. Sie zählt zudem zu den Rückbeugen im Yoga, weshalb ein beweglicher, starker Rücken sowie auch eine starke Körpermitte notwendig sind, um diese Position zu halten. Sie ist somit eher etwas für Fortgeschrittene Yoginis und Yogis.

Alternative Basis Asanas für Anfänger und als Vorübungen sind der Baum zur Stärkung der Balance und Kräftigung der Beine sowie die Kobra für die Öffnung im Brustraum und einen starken Rücken.

Hier eine Übersicht aller positiven Effekte des Tänzers für Körper und Geist:

  • kräftigt den Rücken und die rumpfaufrichtende Muskulatur
  • kräftigt die Beinmuskulatur
  • dehnt die Vorderseite des Oberschenkels
  • öffnet den Brustkorb
  • verbessert das Gleichgewicht
  • stärkt die körperliche und geistige Stabilität
  • stärkt die innere Balance
  • harmonisiert

So funktionieren der Tänzer

  • Beginne im aufrechten Stand, der Berghaltung. Beide Füße stehen stabil auf dem Boden.
  • Verlagere dein Gewicht auf das linke Bein. Das Standbein ist aktiv und der Oberschenkelmuskel angespannt. Dann beuge das rechte Knie und greife mit der rechten Hand die Innen- oder Außenseite des rechten Fußes.
  • Schiebe dein rechtes Bein nach hinten und oben und drücke den rechten Fuß oder das Fußgelenk in die rechte Hand, sodass Spannung entsteht. Dadurch kannst du auch einfacher das Gleichgewicht halten.
  • Achte darauf, dass deine Hüfte parallel bleibt und dein rechtes Knie nicht nach außen wandert.
  • Hebe den linken Arm auf Schulterhöhe an und blicke über die linke Hand in die Ferne.
  • Halte diese Position für sechs bis zehn Atemzüge.
  • Um die Asana zu verlassen, senke das rechte Bein, löse langsam die rechte Hand vom Fuß und setze diesen auf den Boden. Danach einen Moment in der Berghaltung nachspüren, bevor du die Seite wechselst.
  • Als Variation des Tänzers kannst du neben dem Heben des Beines nach hinten oben, gleichzeitig den Oberkörper nach vorne beugen.
  • Bitte nicht üben bei Wirbelsäulenproblemen, vor allem im Lendenwirbelbereich und bei Schulterverletzungen.

Als vorbereitende Haltung für den Tänzer sind ein paar Runden Sonnengruß gut geeignet. Als anschließende Asana empfehle ich in der Berghaltung einen Moment nachzuspüren. Als Ausgleich sind danach die stehende Vorbeuge (Uttanasana) und die Stellung des Kindes (Balasana) gut geeignet.

Be happy & Namasté! Deine Steffi

Quelle: B. K. S. Iyengar: Licht auf Yoga. Das grundlegende Lehrbuch des Hatha-Yoga, Nikol 2017